10 Methoden, einen Braunbären zu fangen



Braunbär "Bruno" JJ1 ist tot. Erschossen, weil es den Jägern nicht gelang ihn lebendig zu fangen. Dabei ist das Fangen eines Braunbären doch wirklich eine einfache Übung !
Wichtig ist nur, die experimental-theoretischen Grundlagen der Braunbärenjagd nicht ausser acht zu lassen. Also nicht einfach rausgehen und ballern, sondern zuerst einmal nachdenken. Es gibt genügend Ansätze für eine erfolgreiche, unblutige Jagd. Hier ein paar naturwissenschaftlich untermauerte Methoden:

Die Heisenberg-Methode
( Heisenberg: Nobelpreisträger: 5.12.1901 - 1.2.1976 )
gemäss der Unbestimmtheitsrelation ( auch Heisenbergsche Unschärferelation genannt ) kann bei einem quantenphysischen Teilchen Impuls und Ort nicht gleichzeitig beliebig exakt bestimmt werden. Da auch ein Braunbär aus Teilchen besteht lässt sich daher analog behaupten:
Bewegt sich ein Braunbär, ist sein Ort nicht eindeutig bestimmbar
und wessen Position nicht bestimmbar ist kann auch nicht gefangen werden. Die Bärenjagd muss sich daher auf bewegungslose Tiere beschränken. Das Einfangen eines bewegungslosen Tieres ist jedoch trivial. Man geht hin und stülpt einen Käfig über das Tier.

Die Dekohärenz-Methode
Man kann auch ein weiteres quantenmechanisches Phänomen ausnutzen um den Bären zu fangen: den "Kollaps der Wellenfunktion". Dies besagt vereinfacht, dass die Wellenfunktion, die ein Teilchen beschreibt sich genau dann verändert, wenn sie beobachtet wird. Wie bereits ausgeführt besteht auch der Braunbär aus einzelnen Teilchen. Bezogen auf die Dekohärenz bedeutet dies, dass der Bär genau in dem Moment kollabiert in dem er beobachtet wird. ( Da bei einem Kollaps allerdings gesundheitliche Schäden zu befürchten sind, sollte bei Anwendung dieser Methode darauf geachtet werden, dass nicht zu viele Jäger gleichzeitig den Bären beobachten ! )

die geometrische Methode
man platziere innerhalb Bayerns zufällig einen zylindrischen Käfig. Befindet sich der Bär anschliessend darin, ist die Aufgabe erfüllt. Im anderen Fall stellt man sich selbst in den Käfig und invertiert die Ergebnismenge. Das Ergebnis ist dann, dass man sich selbst ausserhalb des Käfigs befindet und alles andere darin. Nun muss man nur noch alles aus dem Käfig herauslassen, was nicht Braunbär ist.

die Intervallschachtelung
zuerst wird ganz Bayern eingezäunt. Dann wird mitten durch Bayern ein weiterer Zaun gezogen, der das Bundesland in zwei etwa gleichgrosse Teile aufteilt. Nun prüft man, in welchem Teil sich der Bär befindet. Dieser Teil wird nun erneut halbiert und die Prüfung wiederholt. Dies wird nun solange iteriert, bis sich der Bär in einem 1 m2 grossen umzäunten Bereich befindet. Ihn von dort aus in einen Käfig zu bugsieren sollte trivial sein.

die osmotische Methode
"Osmose ist ein einseitig gerichteter Diffusionsvorgang an einer semipermeablen Membran", so wird es in der Schule unterrichtet. Man konsturiere nun einfach eine reissfeste semipermeable Membran, die alles ausser Braunbären passieren lässt und siebe damit Bayern durch. Danach verknotet man die Membran und steckt sie in einen Käfig.

die Peano Methode
(Giuseppe Peano: 27.8.1858 - 20.4.1932 )
Für jeden Raum lässt sich durch schrittweise Iteration eine Kurve definieren, die jeden Punkt in diesem Raum einmalig berührt. Man konstuiere nun eine derartige Kurve für Bayern und laufe sie mit einem Käfig ab. Da die Kurve sämtliche Punkte des Raums abdeckt, muss man früher oder später auf den Bären treffen. Optimalerweise beginnen zwei Jäger von beiden Enden der Kurve aus und schieben den Käfig vor sich her. Irgendwann ist der Bär zwischen ihnen eingefangen und hat nur noch die Wahl, in welchen Käfig er klettern will.

die Newton Methode
( Newton: Physiker und Philosoph 4.1.1643 - 31.3.1727 nach gregorianischem Kalender )
Newton berschreibt erstmalig die Gravitation, das Phänomen der gegenseitigen Masseanziehung. Da sowohl der Bär als auch der Käfig eine Masse besitzen ziehen sie sich unweigerlich an. Problematisch ist allerdings die Reibungskraft, die kontraproduktiv wirkt. Um die Reibung auszuschalten, benetze man den Boden in ganz Bayern mit Öl. Dann braucht man nur noch zu warten, bis die Gravitation ihre Arbeit gemacht hat und findet den Bären im Käfig wieder. Da die Gravitationskraft direkt proportional ist zur Masse der Körper kann mit dieser Methode ein Bär um so leichter gefangen werden, je schwerer er ist.

der Laplacesche Dämon
( Laplace: März.1749 - 5.3.1829 )
gemäss dem Laplaceschen Dämon ist es möglich, unter Kenntniss sämtlicher Naturgesetze und aller Initialbedingungen jeden vergangenen und jedem zukünftigen Zustand zu berechnen. Demzufolge ist es auch möglich, den Aufenthaltsort des Bären für den kommemnden Tag zu berechnen und exakt dort einen Käfig zu platzieren. Dummerweise ist die Anzahl der zu berücksichtigenden Werte derart umfangreich, dass der Dämon für die Berechnung genau so lange benötigen würde wie das Universum braucht, um die berechneten Zustand einzunehmen. Alternativ kann man natürlich auch eine Gauss'sche Glocke verwenden und über den Bären stülpen. Mit einer genügend grossen Glocke ist es möglich, den Bären mit der Wahrscheinlichkeit 1 zu bedecken.

die Schrödinger Methode
( Schrödinger: Quantenphysiker und Nobelpreisträger 12.8.1887 - 4.1.1961 )
man platziere einen Käfig in Bayern. Gemäss stochastischer Berechnungen ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein Bär im Käfig befindet > 0. Nun setze man sich neben den Käfig und warte.

Programmatischer Ansatz:
Objektorientierte Programmierer erklären den Bären zur Klasse. Als solche hat sie ihre eigenen Fangmethoden mitzubingen
DB2-Programmierer teilen Bayern in 4k - Blöcke und kodieren: SELECT BÄR INTO :KÄFIG FROM BAYERN FETCH FIRST BÄR ONLY WITH UR ;
PERL-Programmierer definieren eine REGEX, die nur Braunbären matched und parsen damit Bayern.
Unix-Programmierer schreiben: echo bayern | grep braunbär.


Wie Sie sehen, hätte es genügend naturwissenschaftliche Theorien gegeben, um Bruno lebend zu fangen. Aber vermutlich waren die Jäger nicht darauf vorbereitet, derartige Theorien sofort in die Praxis umzusetzen. Um für den nächsten Fall gewappnet zu sein sollten sie zuerst mal an etwas einfacherem üben. - An einer Nacktschnecke beispielsweise.

 
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